OSZE fordert familienfreundliche Politik zur Erhöhung der Geburtenrate

„Schaffung einer familienfreundlichen Gesellschaft“

26.02.2025

OSZE
Flagge der OSZE. Copyright by IMAGO / photothek

Ein neuer Bericht der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) fordert politische Massnahmen zur Steigerung der Geburtenrate durch die „Schaffung einer familienfreundlichen Gesellschaft“, wie CNA Deutsch berichtet. Die OSZE ist eine der grössten regionalen Sicherheitsorganisationen der Welt mit mit 57 Teilnehmerstaaten aus Europa, Nordamerika und Asien. Deutschland gehört zu den Gründungsmitgliedern der Organisation.

„Die teilnehmenden Staaten müssen die Situation anerkennen und sich verpflichten, die Geburtenrate zu erhöhen“, heisst es in dem neuen Bericht. 

Konkret geht es um den OSZE-Bericht mit dem Titel „Demografischer Wandel in der OSZE-Region: Analyse, Auswirkungen und mögliche Lösungen eines Megatrends, der die Gesellschaft verändert“. Erstellt wurde dieser von der ÖVP-Abgeordneten Gudrun Kugler, die auch Vizepräsidentin und Sonderbeauftragte der Parlamentarischen Versammlung der OSZE für demografischen Wandel und Sicherheit ist.

Exemplarisch nennt der Bericht Deutschland, wo seit den 1970er Jahren mehr Menschen sterben als geboren werden. Langfristig führe dies zu einer Überalterung der Bevölkerung und einem Rückgang der Erwerbsbevölkerung. Angesichts der anhaltend niedrigen Geburtenrate sei jede Generation in Deutschland um etwa ein Drittel kleiner als die vorangegangene.

Als Lösungsansatz empfiehlt der OSZE-Bericht die „Schaffung einer familienfreundlichen Gesellschaft“ und fordert dementsprechend einen „umfassenden kulturellen Wandel“, der die „Familiengründung und deren langfristige Stabilität, die Kindererziehung und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie unterstützt“. Dazu gehöre auch die Förderung „einer positiven Einstellung zu Elternschaft, Ehe und Familienleben und die Betonung des Wertes stabiler Familienstrukturen“, so der Bericht weiter.

Seit 1976 wurden in Deutschland über sechs Millionen Abtreibungen offiziell gemeldet. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen. Dieser Verlust von ungeborenen Kindern trägt auch zur schrumpfenden Bevölkerung und zur Überalterung bei.

Besonders relevant ist die sogenannte Geburtenlücke: Jede Abtreibung reduziert die Zahl der Neugeborenen. Im Jahr 2020 kamen auf 1.000 Geburten 129,3 Abtreibungen. Die sinkende Geburtenrate von 1,35 Kindern pro Frau (2023) beschleunigt die Überalterung weiter. Prognosen zufolge werden 2025 bereits 23 % der Bevölkerung 65 Jahre oder älter sein.

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