Konzept mit gutem Potenzial oder Konkurrenz zur kirchlichen Seelsorge?

„Spiritual Care“

12.12.2024

Hände halten im Hospiz
Hände halten im Hospiz. (Symbolbild) Copyright by IMAGO / photothek

MÜNCHEN - Das Nachrichtenportal der Deutschen Bischofskonferenz katholisch.de fragt: „Wird die Klinikseelsorge durch Spiritual Care verdrängt?“ Eine weitgefasste Auffassung von Spiritualität lasse bei vielen Kirchenoffiziellen die Alarmglocken schrillen. So veröffentlichten die deutschen Bischöfe 2021 das Grundlagenpapier „Bleibt hier und wacht mit mir“ (nach Mt 26,38) zur palliativen und seelsorglichen Begleitung von Sterbenden. 

Zum ersten Mal überhaupt sei darin auch auf Spiritual Care eingegangen worden. Neben eine Würdigung des Konzepts trug das Papier auch Bedenken vor, ein Verständnis von Spiritualität, das nicht an eine bestimmte Religion oder Konfession gebunden sei, könne zu einem vagen Begriff verkommen. Kirchliche Krankenhausseelsorge wie etwa die Spendung der heiligen Sakramente dürfe nicht in „Spiritual Care“ aufgehen.

Es war die britische Krankenschwester Cicely Saunders (1918–2005), die Spiritualität als einen zentralen Teilaspekt der Palliativversorgung herausgestellt hatte, der gleichberechtigt neben medizinischen, sozialen und psychischen Aspekten stehe.

Nach Auffassung des praktischen Theologen Stefan Gärtner (Universität Tilburg, Niederlande) habe Spiritual Care grosses Potenzial: „Durch eine spirituelle Klarheit am Lebensende können Menschen Kräfte mobilisieren, die genauso wie Medikamente helfen können, ihre Situation erträglicher zu machen.“

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