Welche Arten von Abtreibung gibt es?

Je nach Schwangerschaftswoche der betroffenen Frau werden unterschiedliche Abtreibungsmethoden angewendet. 

In Deutschland gibt es drei gängige Abtreibungsmöglichkeiten: 

- Die Absaugmethode (Vakuumaspiration) ist ein operativer Eingriff. Dabei wird der Muttermund geöffnet und der Embryo durch einen starken Sog mit einem Sauginstrument abgesaugt. Dies ist die häufigste Abtreibungsmethode in Deutschland. 

- Medikamentöse Methode (Abtreibungspille Mifegyne®): Ein Schwangerschaftsabbruch mit der sogenannten Abtreibungspille ist bis zur 9. Schwangerschaftswoche möglich. Der Wirkstoff Mifepriston blockiert das Hormon Progesteron, das notwendig ist, um die Schwangerschaft aufrechtzuerhalten. Der Embryo verliert seinen Halt und damit seine Versorgung und stirbt ab. Die zweite Tablette (Wirkstoff Misoprostol) bewirkt, dass sich die Gebärmutter zusammenzieht und der Embryo mit einer Blutung ausgestossen wird. Derzeit ist diese Abtreibungsmethode die zweithäufigste in Deutschland. 

- Ausschabung (Kürettage) ist ein operativer Eingriff, der mit einem Schabinstrument durchgeführt wird. Mit einem stumpfen Schabeisen wird der Inhalt der Gebärmutter mit dem Embryo ausgeschabt. Diese Abtreibungsmethode ist die dritthäufigste in Deutschland. 

Spätabtreibung 

Ist das ungeborene Kind aber außerhalb der Gebärmutter noch nicht überlebensfähig, wird als Spätabtreibungsmethode künstlich die Geburt eingeleitet. In diesem Fall stirbt das Kind in der Regel während des Geburtsvorgangs. Es handelt sich somit sozusagen um eine beabsichtigte Fehlgeburt. 

Bei einem späteren Schwangerschaftsabbruch (etwa ab der 20. Schwangerschaftswoche) wird das Kind vor der Einleitung der Geburt im Mutterleib getötet (Fetozid). Dem Fötus wird dabei eine Kaliumchloridlösung gespritzt, die zum Herzstillstand führt. Anschließend wird das tote Kind von der Mutter auf normalem Wege entbunden.